Mittwoch, 20. April 2016

Sonnengewitter

Es ist so schwierig krank zu sein.
Aber es ist ebenso schwierig gesund zu sein oder zu werden.
Ich fühle mich gefangen.
Die Sonne wird mir gut tun heißt es.
Aber sobald ich rausgehe empfinde ich Befangenheit. Ich bin gefangen, hinter Gitter.
Ich spüre wie ich nicht zu dieser allgemeinen Glückseligkeit gelangen kann. Wie ich nicht dazu gehöre.
Mein Körper weigert sich glücklich zu sein.
Manchmal wünsche ich mir gesund zu sein, glücklich zu werden.
Aber dann sagt meine Herrin mir, dass ich das nicht darf.
'Du hast es nicht verdient' sagt sie, die Krankheit. 'Ich bin für dich da, ich bin Du, ich bin dein Leben'
Unvorstellbar ohne diese Herrin zu existieren.
Es ist einfacher sich in der Krankheit zu verlieren, als eine Grube hinauszuklettern.
'Wir gehören zueinander' sagt meine Herrin. 'Du kannst ohne mich nicht sein'
Die Krankheit identifiziert mich. Ich identifiziere mich durch sie.
Es ist mein eigenes kleines Geheimnis. Meine eigene kleine Welt. Ich bin gut darin krank zu sein.
Es ist das Einzige indem ich gut bin. Also warum aufgeben?
Ich habe die Vorhänge zugemacht, weil ich das Licht nicht ertrage.
Es wärmt mich.
Sie wird nicht zulassen, dass mein Inneres gewärmt wird.
Seltsamerweise macht das Licht mich trauriger, als das Vergraben in meinem Bett.

Du erreichst mich nicht, gefährliches Glück.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen